Rosbacher
Der Frankfurter Kaufmann Karl Andreae erwirbt am 14. Dezember 1876 die Mineralquelle von der Gemeinde Nieder-Rosbach. Im folgenden Jahr werden auf dem Grundstück drei Quellen neu gefasst und so der Grundstein für den Aufbau eines Abfüllbetriebes gelegt.
Die Ehe mit der Engländerin Emilie Sillem und seine geschäftlichen Verbindungen bringen Karl Andreae nach London, wo er nach Investoren sucht. Am 16. Mai 1878 wird dort die Rosbach Company Limited gegründet, die die Rosbacher Quellen zur wirtschaftlichen Nutzung erwirbt.
Mit Hilfe intensiver Zeitungswerbung startet die Gesellschaft das Exportgeschäft nach Südengland und Rosbach Water wird zum Inbegriff eines milden, natürlich kohlensauren Spitzen-Mineralwassers.
Die Tonkrüge für den Mineralwasserversand tragen eine Wort-Bildmarke, die sich aus einem ROSs, das gerade über einen BACH springt und der Umschrift ROSBACH Co LIMITED zusammensetzt.
Im April 1901 kauft der schottische Whisky-Brennereibesitzer Thomas Robert Dewar den Rosbacher Brunnen. Er vergrößert den Abfüllbetrieb und erleichtert den Mineralwasserversand durch die Anlegung eines Anschlussgleises mit Verladestelle für den Schienenverkehr.
Auf einem Werbeplakat wird um 1903 erstmals ein Löwe in der Markenkommunikation verwendet. Diese Darstellung lehnt sich vermutlich an das schottische Wappen bzw. das englische Königswappen an, da Dewar zu dieser Zeit Hoflieferant des englischen Königshauses ist.
Neben dem Mineralwasser gibt es Rosbacher nun auch mit Geschmack – das Dry Ginger Ale ist das erste Erfrischungsgetränk im Sortiment. Kurz darauf folgt mit dem Himbeer Mousseux eine Himbeerbrause.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges kommt das Exportgeschäft vollständig und das Inlandsgeschäft teilweise zum Erliegen. Nach rund 46 Jahren unter englischer Leitung, kauft Hugo Quattelbaum aus Frankfurt am Main im Dezember 1924 den Rosbacher Brunnenbetrieb. Ihm und seinem Nachfolger, Walter Lüttger, gelingt es jedoch nur mit großem Werbeaufwand, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu steuern. Der überwiegende Transport des Mineralwassers erfolgt mittlerweile per LKW.
Am 1. April 1935 übernehmen die Brüder Heinrich, Friedrich und Eugen Appel, die bereits seit 1927 gemeinsam mit ihrem Vater Simon Appel Inhaber der Gloria-Quelle in Bad Vilbel sind, den Rosbacher Brunnen. Noch im selben Jahr wird eine neue Abfüllanlage in Betrieb genommen und zwei Jahre später der ganze Betrieb grundlegend modernisiert. Von nun an entwickelt sich das Unternehmen zunehmend positiv.
Bereits im Jahr 1969 führt der Rosbacher Brunnen, als einer der beiden ersten Mineralbrunnenbetriebe in Deutschland, die neu entwickelte Glas-Perlenflasche mit Schraubverschluss ein. Diese wurde von der Genossenschaft Deutscher Brunnen entwickelt.
Der Rosbacher Brunnen feiert sein 100-jähriges Jubiläum. Im gleichen Jahr wird die Kunststoffkistenfabrikation unter Verwendung von Kunststoff-Schraubverschlüssen in Betrieb genommen.
Eine weitere Innovation folgt zwei Jahre später mit der Einführung eines kohlensäurefreien Mineralwassers in Weichpackungen.
Am 1. Januar 1983 schließen sich der Rosbacher Brunnen und die Kaiser-Friedrich-Quelle aus Offenbach zur VMH Mineral- und Heilquellen GmbH & Co KG Kaiser-Friedrich-Quelle und Rosbacher Brunnen zusammen. Von nun an ist frischa die Süßgetränke Marke im Sortiment.
Im gleichen Jahr kommt mit der Rosbacher Ur-Quelle erstmals ein Mineralwasser mit weniger Kohlensäuregehalt auf den Markt. Die Mineralisation ist eine ganz besondere: Im Wasser sind Calcium und Magnesium auf natürliche Weise im 2:1 Verhältnis von enthalten. Und das vermutlich seit der Fassung der Quelle im Jahr 1877.
Das Etikett trägt nun den Löwen als Bildmarke.
Im Dezember 2001 wird die VMH von Hassia übernommen und Rosbacher als Marke in die HassiaGruppe integriert.
Ab 2002 entsteht die moderne Bildmarke mit dem charakteristischen Rosbacher Löwen, der bis heute Bestandteil des Markenauftritts ist.
Die Marke Rosbacher ist heute eine der bekanntesten und beliebtesten Mineralwassermarken in Hessen – und darüber hinaus. Aber woran liegt das eigentlich? Den Kern des Erfolgs hat uns die Natur geschenkt. Die einzigartige Mineralisierung mit dem 2:1 Verhältnis von Calcium zu Magnesium ist gerade für Sportler*Innen von besonderer Bedeutung. Die Nachfrage ist groß. Rosbacher engagiert sich immer stärker im regionalen Breiten- wie auch im Spitzensport. Auch Michael Schumacher als Markenbotschafter und prominentester Verwender trägt mit Sicherheit seinen Teil zur Bekanntheit der Marke bei. So heißt es mittlerweile auch weit über die Grenzen Hessens hinaus: Rosbacher. 2:1 für deinen Körper!